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Für Zeitungen am Kiosk zahlen? Selbstverständlich. Für Inhalte im Netz Geld ausgeben, wo man sich die Infos in ein paar Minuten selbst zusammen klicken kann? Selbstverständlich nicht.
So einfach ist das schon lange nicht mehr. Die Bereitschaft, für guten Online-Journalismus Geld zu zahlen, ist da, das zeigt sich immer wieder. Aber irgendwo zwischen Abo-Falle und der zehnten Kreditkartenregistrierung geht sie bei vielen Usern wieder verloren.
Ein Münchner Start-Up  will das verhindern.



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Cosmin Ene, Gründer und CEO von LaterPay

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LaterPay ist ein 2010 gegründetes Start-Up aus München. Das Ziel: eine externe Bezahlplattform aufbauen, über die Anbieter
digitale Inhalte einfach verkaufen können. Neben Texten und Videos kann das alles sein, was sich in zählbare Einheiten einteilen lässt, also zum Beispiel auch Online-Spiele.

Das Prinzip dabei: Use now, pay later. Der Nutzer kann zuerst lesen, schauen, herunterladen - zahlen muss er später, für alle so gekauften Inhalte zusammen statt für jede Website einzeln. Vom Kaufpreis gehen jeweils 15 Prozent an LaterPay, der Rest an den Anbieter.

Zum internationalen Team um Gründer und CEO Cosmin Ene gehören 30 Mitarbeiter, der Großteil Programmierer.
Als einer der ersten testete Blogger Richard Gutjahr das Modell. Der war von der Idee gleich so begeistert, dass er LaterPay seitdem als externer Berater unterstützt.





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Das Ganze funktioniert wie ein virtueller Bierdeckel: Laterpay merkt sich ab dem ersten Kauf alle konsumierten Inhalte und fasst sie zu einer Rechnung zusammen. Erst ab einem Betrag von 5 Euro wird man zur Registrierung aufgefordert, davor bleibt die Nutzung kostenlos.

"Wer ein Glas Milch möchte, kauft auch nicht die ganze Kuh", sagt Cosmin Ene. Micropayment statt Pflichtabo soll Usern das Bezahlen  schmackhaft machen. Die Gesamtabrechnung hält dabei im Gegensatz zum Einzelverkauf die Transaktionskosten möglichst gering.

Welche Inhalte Geld kosten und wie viel, das entscheidet jeder Anbieter selbst. Es ist also zum Beispiel möglich, ganze Artikel zum Kauf anzubieten oder nur ein Zusatzangebot wie eine Bilderstrecke hinter die Paywall zu setzen. Ein Abomodell bietet Laterpay aber dann doch noch: Über den Verkauf von Zeitpässen kann ein Anbieter alle seine Inhalte über einen bestimmten Zeitraum zur Nutzung anbieten.







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Die ersten Praxiserfahrungen mit LaterPay klingen vielversprechend, zeigen aber auch, dass das System noch Zeit braucht:

"Wir sehen schon jetzt, dass die Leser bereit sind, für gute Geschichten zu zahlen. Natürlich gibt es im Netz immer erstmal ein Misstrauen gegenüber neuen Diensten, für die man sich registrieren soll. Das Konzept ist also noch erklär- und gewöhnungsbedürftig."
Georg Dahm, Substanz-Magazin (seit November online mit LaterPay)


"Bei uns haben die Leser für 100 Euro Inhalte geklickt, tatsächlich zahlen mussten sie davon, wegen der 5-Euro-Grenze, bis jetzt 14 Euro – für die geringe Verbreitung von LaterPay ist das aber nicht schlecht. Fazit: eine interessante Idee, die Verlage und Blogger durchaus weiter beobachten sollten."
Stephan Goldmann, Lousy Pennys (testet LaterPay seit Juni)



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Zum Kundenportfolio von LaterPay zählt aktuell nur ein einziger großer Verlag: Die Hamburger Morgenpost setzt seit Anfang Dezember einzelne Exklusiv-Inhalte hinter die LaterPay-Bezahlschranke.

Nachdem anfangs in Leserkommentaren diskutiert wurde, ob Morgenpost-Inhalte überhaupt Geld kosten dürften, zeigt sich der Verlag nach drei Wochen LaterPay vorsichtig optimistisch: "Wir sind mit den bisherigen Zugriffszahlen zufrieden und können erste Geldeingänge verbuchen."

Fakt bleibt, dass die meisten großen Printverlage im Netz, wenn sie sich vorsichtig vom Kostenlos-Modell verabschieden, eher eigene Bezahlmodelle entwickeln. Dabei ist es das, was LaterPay-Kunden loben: Den Bezahlverkehr an Dienstleister auslagern und gleichzeitig frei entscheiden zu können, was wie viel kosten soll.


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Cosmin Ene, Gründer und CEO von LaterPay

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LaterPay ist eine gute Idee, die noch Zeit braucht. Die großen Stärken zeigen sich dann, wenn viele mitmachen: Der User erlebt, wie einfach sich Netzinhalte bezahlen lassen, wenn man auf vielen Seiten konsumieren kann, sich aber nur einmal registrieren muss.

Bis es soweit ist, werden Cosmin Ene und sein Team noch viel Überzeugungsarbeit leisten müssen, vor allem in der Verlagsbranche.

Was LaterPay aber schon jetzt zeigt: Der User ist bereit, für guten Journalismus auch im Netz zu zahlen - wenn man ihm vertraut, statt ihn dazu zu zwingen.
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